Unterwegs zu den Dobrilugker Mönchen

Gruhno

Der Mönch trägt ein Schriftrolle und eine Schreibfeder, womit die Einführung der Schriftlichkeit dargestellt wird.

Interessante Ausstattungsstücke der Kirche sind die Schröther-Orgel, der Altar mit einem 1470/80 entstanden Relief und der Taufstein, der aus einem großen, um 1220 gefertigten Kelchblockkapitell besteht, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Kloster Dobrilugk stammt.

Um die Kirche zu besichtigen, wenden Sie sich bitte an:
Eckhard Heinrich, Tel.: 035325 18350, Mobil: 0163 2411183 oder Marina Jähnichen, Tel.: 035325 18887

Doberlug

Der im Gebet vertiefte Mönch stellt das geistliche Bewußtsein im christlichen Glauben dar.

Eine Besichtigung der Klosterkirche, mit ihren prächtigen Bleiverglasungen und dem spätgotischen Flügelaltar, ist in diesem Zusammenhang sowieso ein Muß.

Erreichbarkeit:
Schlossstr.
03253 Doberlug-Kirchhain

Telefon (035322) 29 82
Telefax (035322) 689782
Homepage: www.klosterkirchengemeinden-doberlug.de

Friedersdorf

Der Mönch trägt, als Zeichen der Einführung des Weinanbaus, eine Weintraube und ein Weinfaß.

Noch 1719 ist im Dobrilucum Redivivum vermerkt:
An Wein fehlt es auch nicht in der Dobrilugkischen Gegend, sondern, wenn auch nur Mittel Jahre sind, wird deßen ein guter Theil so wohl auf denen herrschafftlichen großen Weinbergen, nahmentl. den Kleinhöfischen, 2. Forstbergen, wie auch auf den Schildaischen Weinberge, als auch vielen andern kleinen Unterthanen Weinbergen gewonnen, welcher, wenn er etliche Jahre gelegen gar wohl zu trincken und vielen Landweinen vorzuziehen ist.

In der mit mittelalterlicher Wand- und Gewölbemalerei versehenen Kirche befindet sich ein Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Das Geläut der Kirche besteht aus einer Zuckerhutglocke aus dem 12. Jh. (vermutlich älteste Glocke in Südbrandenburg), einer Glocke aus dem 13. Jh. und einer Glocke von 1923.

Für Besichtigungen wenden Sie sich bitte an Familie Brauer im Pfarrhaus. Telefon: 035325/440

Lindena

Als Zeichen der Urbarmachung des Landes durch Rodungen, Trockenlegungen und Ackerbau, trägt der Mönch eine Hacke und eine Schaufel.

Die Lindenaer Kirche ist ein besonderes Kleinod unter den Dorfkirchen der Niederlausitz. Die dreischiffige Basilika ist ca. 800 Jahre alt und 2014 mit hohem Kostenaufwand restauriert worden. Im Inneren befindet sich ein wertvoller Dreiflügelaltar, eine Einbaumtruhe aus der Entstehungszeit der Kirche, ein Taufstein, eine restaurierte Sauer-Orgel sowie eine um 1230/40 gefertigte Glasmalerei im nördlichen Apsisfenster.

Für eine Kirchenbesichtigung melden Sie sich bitte bei Birgit Schrey, Tel.: 035322 2055

Lugau

Mit dem Bienenkorb im Arm steht der Mönch für die Imker bzw. Zeidler, die den Honig-Zehnt an das Kloster lieferten. Aber vor allem wurde auch das Wachs für die Kerzen benötigt.

Die Besonderheit der Kirche sind die achteckigen Zwillingshelme als Turmaufsatz. Im Inneren findet man eine dreiseitige Empore, inschriftlich 1576 und 1631, einen barocken Altaraufsatz von 1712, einen Taufstein aus dem 15. Jh. und eine Kanzel aus der 1.H. des 17. Jh.

Für eine Kirchenbesichtigung melden Sie sich bitte bei:
Frau A. Raspe, Tel.: 0175 1998786 oder bei
Herrn L. Müller, Tel.: 035322 4615 oder 0152 28780816

Oppelhain

Das Wissen um Heil- und Küchenkräuter wurde oft von den Klöstern bewahrt und vermehrt. Als Zeichen dafür trägt der Mönch Kräuter und einen Mörser in den Händen.

Die Kirche stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Im Inneren befindet sich eine barock bemalte Balkendecke sowie ein um 1500 gefertigter Dreiflügelaltar.

Für eine Kirchenbesichtigung melden Sie sich bitte bei Joachim Posselt, Tel.: 035325 18797

Fischwasser

Mit dem Fisch in den Händen des Mönchs wird die Fischzucht dargestellt, welche durch das Anlegen von Fischteichen stark gefördert wurde und ein wichtiger Bestandteil der klösterlichen Arbeit war.

Die Fachwerkkirche, mit extrastehendem Holzglockenturm, ist in der ersten Häfte des 17. Jh. errichtet worden. In der Kirche befindet sich ein runder Taufstein mit kurzem Schaft und gotischer Majuskelinschrift des Datums 1300, sowie ein Kanzelaltar mit der Jahreszahl 1789.

Für eine Kirchenbesichtigung melden Sie sich bitte bei Frau Schmidt, Tel.: 035322 32195
Dobrilugker Mönche Im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus wurde im Jahre 1165 das Kloster Dobrilugk gegründet. Der Stifter des Klosters, Markgraf Dietrich von Landsberg, war 1156/57 von Kaiser Friedrich Barbarossa mit der Ostmark belehnt worden, in der auch das Gebiet der späteren Niederlausitz lag. Der Markgraf wählte für die Abteigründung Zisterziensermönche, die aus Volkenroda kamen, und übereignete dem Kloster Grundbesitz. Getreu ihrer Ordensregel ora et labora (bete und arbeite) kultivierten sie das umliegende Land.
Mit Beginn der Reformation setzte der Niedergang des Klosters Dobrilugk ein. Im August 1541 wurde das nun zu Böhmen gehörende Kloster vom sächsischen Kurfürst Johann Friedrich besetzt und nach erfolgter Säkularisation löste sich der Konvent allmählich auf. Anfang 1544 waren nur noch 3 Mönche im Kloster ansässig. In einem Schreiben bestätigte der Kurfürst, daß sie zwar im Kloster bleiben könnten und mit Notwendigem zu versorgen seien, daß aber auch mit ihnen verhandelt werden solle, ob sie bei Zahlung einer lebenslangen Pension bereit wären, sich anderenorts niederzulassen. Im Juli 1544 bekundete er dann seine Zufriedenheit darüber, daß die Verhandlungen denn auch in diesem Sinne abgeschlossen werden konnten, die Mönche konvertiert seien und das Kloster verlassen haben. Damit endete die Klostergemeinschaft.

Im Jahre 2014 wurden wieder Mönche ausgeschickt, diesmal allerdings vom Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft und sie sind hölzern. Angefertigt hat sie der Kettensägenschnitzer Roland Karl aus Dobra und jeder der sieben Mönche symbolisiert einen Bereich des kulturellen Wirkens der Zisterzienser. Wer gern mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann der unten eingezeichneten grünen Route folgen und sich die Mönche vor Ort ansehen. Sicher ist es auch interessant in diesem Zusammenhang einen Blick in die wunderschönen alten Dorfkirchen zu werfen, wo es so manches kunsthistorische Kleinod zu entdecken gibt. Da die Kirchen in der Regel verschlossen sind, ist dazu eine vorherige telefonische Absprache nötig. Die entsprechenden Telefonnummern sind in den Mönchsbeschreibungen hinterlegt, damit Sie sich schon im Vorfeld um den Kirchenschlüssel bemühen können.
Klicken Sie in der nachfolgenden Abbildung einfach auf die Mönche und Sie erfahren was jeder Einzelne versinnbildlicht.